Beim Flexodruck handelt es sich um ein direktes Hochdruckverfahren, das sich universell einsetzen lässt. „Direkt“ bedeutet in diesem Fall, dass die Farbe von der Druckform direkt auf den Bedruckstoff übertragen wird, im Gegensatz beispielsweise zum Offsetdruck. „Hochdruck“ heißt, die zu druckenden Formen und Elemente wie Buchstaben, Zahlen oder Grafiken erscheinen auf der Druckform erhöht.
Flexodruck überzeugt vor allem durch seine Formatvariablität und seine Druckqualität auf zahlreichen unterschiedlichen flexiblen Materialien, die mit anderen Verfahren nicht veredelt werden können. Zu den Materialien zählen ein breites Spektrum an bedruckbaren Folien, Zellstoff und Vlies, zahlreiche Kunststoffe, sowie Aluminium . Die Ergebnisse sind durchweg sehr hochwertig, da der Flexodruck eine exzellente Farbwiedergabe erlaubt.
Insgesamt kommen die Eigenschaften des Flexodruck Verfahrens besonders beim Bedrucken von Folien und Papier zur Geltung. Aus diesem Grund eignet es sich hervorragend für die Verpackungsbranche, wo es sich mehr und mehr durchsetzt.
Die Geschichte dazu.
Deutschland gilt nicht nur als Land der Dichter und Denker, es ist auch ein Land der Drucker. Allen voran sei Johannes Gutenberg erwähnt, der im 15. Jahrhundert den modernen Buchdruck erfand. Die Geschichte des Flexodrucks nimmt ebenfalls in Deutschland ihren Anfang, und zwar durch den Drucker und Maschinenbau-Ingenieur Carl Holweg. Dieser meldete im Jahr 1907 ein Patent auf eine technische Entwicklung an, mit der er Anilinfarben maschinell auf Bedruckstoffe auftragen konnte. Er nutzte dafür elastische Druckplatten aus Gummi und eine Rotationsdruckmaschine.
Nach Vergabe und Veröffentlichung des Patents wurde das anfangs Anilindruck genannte Verfahren kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert. Mit der Einführung der Rasterwalze in den 1930er Jahren konnte die Farbverteilung optimiert werden. In dieser Zeit kamen auch die ersten wasserbasierten Farben sowie Weiß- und Metallpigmente auf den Markt.
1952 erhielt das Verfahren die heutige Bezeichnung Flexodruck, da in jener Zeit Anilin fälschlicherweise als schädlich betrachtet wurde und man das dadurch entstandene negative Image abstreifen wollte. Die folgenden Jahrzehnte brachten starke Verbesserungen bei der Qualität der Farbrezepturen, um die Wiedergabe von Halbtönen zu ermöglichen, außerdem eine Optimierung beim Bahnlauf und bei der Herstellung der Druckformen. Als Bedruckstoffe kamen saugfähige Materialien und präparierte Kunststoffe hinzu. In den 1980er Jahren wurde das Kammerrakelsystem als Ersatz für das bis dahin übliche Tauchwalzendruckwerk eingeführt, und der Flexodruck setzte sich in Ländern wie den USA, Italien und Großbritannien bei der Produktion von Zeitungen durch.